Es gibt schon verschiedene Ansätze und Lösungen eine Gitarre in Rahmenbauweise zu fertigen. (David Schramm, Greg Smallman, Damian Lodge) Mein Interesse gilt der Idee und Lösung von Helmuth Frisch -Guitar-Sound-Design- aus Schönberg/Bayr. Wald, den ich anlässlich des ersten Amateurgitarrenbauertreffens „Saitenwege“ im Frühjahr 2015 in der Meisterwerkstatt von Hermann Gräfe in Lendershausen kennengelernt habe.
Die Vorteile der Rahmenbauweise für den ambitionierten (Amateur)-Gitarrenbauer hat Helmuth Frisch eindrucksvoll auf seiner Internetseite beschrieben. Diese Konstruktion besteht aus einem Deckenrahmen mit Schalllochverstärkung und einem Bodenrahmen mit Querversteifungen am Unterbug und der Taille. Hohe Festigkeit, ein steifer Rahmen und die geringe Masse zeichnen seine Lösung aus. Die Fertigung einer Gitarre mit Cutaway ist problemlos möglich.
Die Festigkeit der gesamten Konstruktion wird besonders duch eine sehr stabile Hals-Korpusverbindung erreicht, die eine getrennte Fertigung beider Bauteile und eine nachträgliche Feinkorrektur des richtigen Halswinkels erlaubt.Eine alternative Lösung ist durch den intensiven Austausch mit Stefan Pfeffer (Rheinfelden) entstanden. Es wird nur noch ein Rahmen in doppelter Ausführung benötigt, der alle Merkmale für die Decken-und Bodenkonstruktion aufweist. Hier wurde auf die Schallochverstärkung verzichtet, die individuell gefertigt werden kann. Gleichzeitig sollte wieder eine Gitarre mit Cutaway und für Linkshänder möglich sein. Der Vorteil besteht darin, das konstruktive Veränderungen für das CNC-Fräsen des Rahmens bei Bedarf nur in einer Zeichnung geändert werden muss. So habe ich die Zeichnung als Grundlage für eine Tenor-Ukulele genutzt und zwei Rahmen aus 6 mm Multiplex gefräst. Wird der Rahmen für die Decke verwendet, sägt man die Versteifung am Unterbug ab. Gleiches gilt für die Aufnahme der Halskonstruktion. Als Bodenrahmen genutzt, versteift die Konstruktion den Halsfuss in den Korpus hinein. Die Zeichnung zeigt gleichzeit, wie aus dem Multiplexmaterial der Endklotz und die Komponenten für die Halsaufnahme gefräst werden können.
Ab 2020 wurde die Rahmenkontruktion um einige Details ergänzt, so das jetzt 4 verschiedene Gitarrenformen realisiert werden können. Siehe auch: Funnelbodyguitar
- Projekt Frühjahr 2018 – Rahmengitarre mit spitzem Cutaway
Fotogalerie vom Baufortschritt. Fertigstellung Mai 2018. Mouseover = Stop
- Projekt Winter 2018 Rahmengitarre mit „V“ – Bracing
Auf der Grundlage der oben beschriebenen Rahmenbauweise habe ich für meinen Freund eine Gitarre ganz nach seinen Wünschen gebaut. Zum ersten Mal habe ich dabei das von Taylor Guitars entwickelte V-Bracing verwendet. Die Bauweise ist sehr einfach und gegenüber dem Latticebracing sollen auch sehr gute Klangresultate erzielt werden.
Hier die Beschreibung und Spezifikation: Entwurf Steelstring Gunnar
Fotogalerie vom Baufortschritt – Mouseover = Stop
Fertigstellung März 2019 – Klanglich erfüllt die Gitarre voll meine Erwartungen. Warme B ässe, volle Mittelfrequenzen und klare Diskanttöne bei einem ausgeprägten Sustain.
Hier geht es zum Youtubevideo: https://www.youtube.com/watch?v=SZqgLi4HMK4
- Projekt 2020 Rahmengitarre Nummer 12 mit einheimischen Hölzern „Native“
Schon längere Zeit habe ich für eine Gitarre einheimische Tonhölzer gesammelt, die ohne exotische Hölzer gebaut werden sollte. Die Bauweise ist fast mit der Gitarre 9 (s.o.) identisch. Der einzige Unterschied betrifft das Deckenbracing, das in Latticebauweise gefertigt wurde. Für die Kopfplatte, das Griffbrett, die Brücke und das Bindung wurde Eichenholz verwendet, das mit Ammoniakdampf behandelt wurde. Die chemische Reaktion zwischen Ammoniak und dem Gerbstoff des Eichenholzes führt zu einer dunklen Farbreaktion, die dem Holz eine sehr schöne Färbung verleiht. Die Färbung dringt tief in das Holz ein und verändert sich nicht mehr. Der Klang ist voller Volumen und in allen Frequenzen sehr gut ausgeprägt. Ein Instrument für den Fingerstyler……Alle Fotos von der fertiggestellten Gitarre sind von C.M. https://de-de.facebook.com/fotos.by.cm